Dahlem

Notizblatt fixiert auf weißem Hintergrund

Steckbrief

  • Fläche: 839 ha
  • Einwohner:innen: 16.839
  • Erste urkundliche Erwähnung: 1375
  • Markenzeichen: Freie Universität, Domäne Dahlem, Max-Planck-Gesellschaft
  • Ausflugtipps und Sehenswürdigkeiten: u.a. Jagdschloss Grunewald, Brücke-Museum, AlliiertenMuseum, Kunsthaus Dahlem, Geheimes Staatsarchiv, Kino Capitol, Landgut und Museum Domäne Dahlem

Geschichte

Dahlem wurde vermutlich um die Wende des 12. Jahrhunderts von deutschen Siedlern aus der Altmark gegründet und ist erstmalig 1375 urkundlich erwähnt worden. Die Tochter von Carl Friedrich von Beyme, Charlotte Gerlach, verkaufte 1841 das Dorf Dahlem an den preußischen Domänenfiskus. Im Jahre 1901 wurde die Königliche Domäne Dahlem aufgeteilt – mit dem damaligen Ziel, einen vornehmen Villenort mit angegliederten wissenschaftlichen Einrichtungen („Deutsches Oxford“) zu bauen.

Sehens- und Wissenswertes

Viele Villen und kleine Parkanlagen prägen heute das Bild des am Grunewald gelegenen Ortsteils. Zahlreiche international bedeutende Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen sind in Dahlem angesiedelt, darunter die Freie Universität Berlin und die Max-Planck-Gesellschaft, welche aus dem Kaiser-Wilhelm-Institut hervorgegangen ist.

Zudem befindet sich hier ein Museumsstandort der Staatlichen Museen zu Berlin mit einer der weltweit bedeutendsten ethnologischen Sammlungen wie auch das Institut für Museumsforschung. Als agrarhistorisches Freilichtmuseum ist die Domäne Dahlem zu besichtigen. Zusätzlich hat Dahlem u.a. das Brücke Museum und das Alliiertenmuseum zu bieten.

Freie Universität Berlin

Freie Universität Berlin

Die Freie Universität (FU) ist die größte der vier Universitäten von Berlin. Sie wurde 1948 von Studierenden und Wissenschaftlern in den Gebäuden der ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft gegründet. Das Ziel: Frei von politischen Einflüssen zu lehren und zu lernen. Unterstützt wurden sie dabei von amerikanischen Alliierten und Stiftern sowie von Berliner Politikern. Damals lernten 2.140 Studierende bei 21 Professoren, heute sind es rund 33.000 Studierende und 379 hauptamtliche Professuren. Es gibt aktuell 11 Fachbereiche mit 170 Studiengängen. Die FU gehört mit dem Berliner Exzellenzverbund zu den elf bundesweiten Exzellenzuniversitäten und ist international vernetzt.

Domäne Dahlem

Domäne Dahlem

Schon vor über 800 Jahren wurden hier die Äcker bestellt und das Vieh gehalten: Auf dem ehemaligen märkischen Rittergut befindet sich heute ein Freilichtmuseum für Agrar- und Ernährungskultur mit ökologischem Schwerpunkt. Das Herrenhaus wurde 1560 erbaut und ist vermutlich das älteste erhaltene Wohngebäude in Berlin. Neben den Ausstellungen zur Ortshistorie und Geschichte der Landwirtschaft wird im preisgekrönten CULINARIUM auch die Kulturgeschichte der Ernährung aufgearbeitet.
Auf den Feldern wird ökologische Landwirtschaft betrieben und u.a. vom Aussterben bedrohte Tierarten gehalten. Die Erzeugnisse können im Hofladen erworben werden. Die Domäne Dahlem bietet Freizeitaktivitäten wie Feste und Führungen für Klein und Groß an.

Jagdschloss Grunewald

Jagdschloss Grunewald

Das Jagdschloss Grunewald ist der älteste erhaltene Schlossbau in Berlin. Es wurde 1542 im Auftrag von Kurfürst Joachim II. von Brandenburg als Wasserschloss “zum gruenen Wald” für seine Jagdausflüge errichtet. Die Anlage mit dem Hof, mehreren Neben- und Wirtschaftsgebäuden lag einst direkt am See, umgeben von einem Wassergraben. Seine jetzige Gestalt erhielt es unter König Friedrich I. Anfang des 18. Jahrhunderts. Vom ersten Bau sind die Vorhalle und der Treppenturm geblieben. 1927 ging das Schloss in den preußischen Staatsbesitz über und seit 1932 wird es als Gemäldegalerie genutzt. Heute beherbergt es mehrere Ausstellungen und dokumentiert die Geschichte der höfischen Jagd. Auf dem Gelände finden Veranstaltungen statt und im Hof gibt es ein Café.

Brücke-Museum

Brücke-Museum

Das Brücke-Museum bewahrt die Werke der expressionistischen Künstlergruppe “Brücke” auf, die sich 1905 in Dresden gegründet hatte. Es war eines der Gründungsmitglieder, Karl Schmidt-Rottluff, der die Idee und mit der Schenkung seiner eigenen Werke 1964 den Grundstein für das Museum legte. Das Museumsgebäude wurde 1966-67 nach Entwürfen von Werner Düttmann gebaut und ist im schlichten Bauhausstil gehalten. Das Brücke-Museum eröffnete am 15. September 1967 unter der Leitung von Leopold Reidemeister seine Türen.

AlliiertenMuseum

AlliiertenMuseum

Die Idee, eine Ausstellung über die Geschichte der alliierten Westmächte in Berlin aufzuziehen, entstand 1991 im Deutschen Historischen Museum. Mit Unterstützung der Vereinigten Staaten von Amerika, Großbritannien und Frankreich für das Projekt begann drei Jahre später das Museumsteam mit seiner Arbeit. Die erste Ausstellung fand nach dem Verlassen der Westmächte von Berlin 1994 satt. Offizell wurde das AlliiertenMuseum am 27. Juni 1998 unter Gründungsdirektor Dr. Helmut Trotnow eingeweiht – pünktlich zum 50. Jahrestag der Berliner Luftbrücke. Zum AlliiertenMuseum gehören die drei Standorte in der Clayallee 135, im “Outpost-Theater” und in der “Nicholson-Gedenkbibliothek”.

Kunsthaus Dahlem

Kunsthaus Dahlem

Nach 1945 nahm an der heutigen Stelle des Kunsthauses Dahlem die Information Control Division (ICD), die Propaganda- und Zensurabteilung der US-amerikanischen Besatzungszone ihre Arbeit auf. Später wurde das Haus an die städtische Verwaltung übertragen. Ab 1949 lebte und arbeitete hier der Bildhauer Bernhard Heiliger, ein ehemaliger Student Arno Brekers, zu dessen Ehren sich nach seinem Tod 1995 die Bernhard-Heiliger-Stiftung gründete. Aus dem ehemaligen Atelier Brekers wurde nach umfassenden Umbauarbeiten 2014/15 das Kunsthaus eröffnet. Mit einem Schwerpunkt auf Skulpturen zwischen 1945 und 1961 widmet sich das Kunsthaus Dahlem seit dem der Kunst der deutschen Nachkriegsmoderne. Gleich nebenan liegt ein Skulpturenpark mit Werken von Bernhard Heiliger.

Kino "Capitol"

Kino "Capitol"

In den 1920er Jahren wurde hier ein vornehmes Wohnaus erbaut, in das 1942 Carl Froelich einzog, damaliger Präsident der Reichsfilmkammer. Er richtete sich einen privaten Kinosaal ein. Im Zweiten Weltkrieg wurden allerdings große Teile der Dahlemer Villa zerstört. 1946 wurde das Gebäude im Zuge der Entnazifizierung wieder auf- und zu einem öffentlichen Filmtheater umgebaut. 1956 kaufte Gerhard Klein das Kino, ein ehemaliger Kinderstar, der 1938 bei der “Polenaktion” vom NS-Regime gewaltsam aus Deutschland ausgewiesen wurde. Unter seiner Leitung wurde das Kino Capitol in ganz West-Berlin bekannt und beliebt. Eine Gedenktafel vor Ort erinnert heute an sein Leben und Werk. Seit 1994 wird das Kino von Georg Klosters Yorck-Kino GmbH betrieben.

Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz

Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz

Das Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz wurde 1282 erstmals urkundlich erwähnt. 1874 zog es vom Berliner Stadtschloss in der Klosterstraße und dann 1924 in die Archivstraße, wo 1915-23 von Eduard Fürstenau eine Schlossanlage im Barockstil zur Beherbergung des Archivs erbaut wurde. Während des Zweiten Weltkrieges wurden große Teile der Bestände in den Osten Deutschlands verlagert. Als sich dort später die DDR gründete, blieben sie für mehrere Jahrzehnte dort und konnten erst nach der Wiedervereinigung 1990 zurück nach Dahlem geholt werden. Das Geheime Staatsarchiv gehört seit 1963 zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz und ist eines der größten und wichtigsten Forschungsinstitutionen für die Überlieferung der Geschichte Brandenburg-Preußens.

Julius Kühn-Institut

Julius Kühn-Institut

Das Julius Kühn-Institut wurde am 1. Januar 2008 gegründet und nach Julius Kühn (1825-1910) benannt, dem Begründer und Gestalter des Universitätsstudiums der Agrarwissenschaften in Deutschland. Es bündelt die Forschung rund um die Kulturpflanze und hat drei historische Vorgängereinrichtungen: Die ehemalige Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen, zwei Institute der ehemaligen Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft sowie die ehemalige Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, in dessen ehemaligen Labor- und Diensträumen der heutige Dahlemer Standort des Instituts sitzt. Der Gebäudekomplex in der Königin-Luise-Straße entstand 1902-1904 unter Leitung des Königlichen Baurats Ehrhardt und nach den Plänen Johann Hückels.

Waldfriedhof Dahlem

Waldfriedhof Dahlem

Der denkmalgeschützte Waldfriedhof Dahlem gilt als der am stärksten durchgrünte Friedhof in Berlin und wurde von 1931 bis 1933 nach Entwürfen des Stadtgartendirektors Albert Brodersen eingerichtet, als der Friedhof Dahlem Dorf nicht mehr genügend Platz bot. Da sich hier zahlreiche Grabstätten und Ehrengräber berühmter Personen befinden, wird er auch “Prominentenfriedhof” genannt. Die Friedhofsanlage ist entlang zwei sich kreuzender Fichtenalleen orientiert. Den Eingang markieren zwei niedrige Torbauten mit Rundbogenarkaden. Diese Tor- und Nebenbauten wurden wie auch die kleine Kapelle im hinteren Friedhofsteil von 1931 bis 1932 von Heinrich Schweitzer erbaut.

U-Bahnhof Dahlem-Dorf

U-Bahnhof Dahlem-Dorf

Der U-Bahnhof Dahlem-Dorf wurde 1987 in Japan zum schönsten U-Bahnhof Europas gekürt. Die Raumskulpturen („Liebespaare“) auf dem Bahnsteig schuf der in Berlin lebende Bildhauer Wolf van Roy.
Das Empfangsgebäude wurde 1912-13 von den Architektenbrüdern Friedrich und Wilhelm Hennings errichtet und auf Wunsch von Kaiser Wilhelm II. als Fachwerkbau mit Reetdach gestaltet. Es brannte 1980 ab und wurde danach wieder in seiner ursprünglichen Form aufgebaut.

Radroute & Audiowalk

Frau mit Fahrrad vor Ladenstraße

Bezirkliche Radroute: Dahlem-Route

Diese Route lädt dazu ein, den Ortsteil mit dem Rad zu entdecken. Sie ist die erste von inzwischen vier bezirklichen Fahrradtouren durch den Berliner Südwesten, die von der Wirtschaftsförderung Steglitz-Zehlendorf in Kooperation mit VisitBerlin wurden. Weitere Informationen

U-Bahnhof Dahlem Dorf aus der Audiowalk-Reihe Dahlem

Audiowalk: Das deutsche Oxford – der Universitäts- und Wissenschaftscampus Berlin-Dahlem

In diesem Audiowalk lernt man u.a. viel über die Geschichte und Architektur des Wissenscampus, erfährt mehr über die aktuelle Forschung und warum der Hochschulstandort auch das „deutsche Oxford“ genannt wird. Weitere Informationen

Impressionen aus Dahlem

  • Alliierten Kommandantur

    Alliierten Kommandantur

  • Grunewald im Winter

    Grunewald im Winter

  • Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen

    Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen

  • Magnolienbaum am Corrensplatz

    Magnolienbaum am Corrensplatz

  • Fluentum auf dem ehemaligen Militärgelände Clayallee

    Fluentum auf dem ehemaligen Militärgelände Clayallee

  • Dreipfuhlpark

    Dreipfuhlpark

  • Dorfkirche Dahlem St. Annen

    Dorfkirche St. Annen

  • Jürgen-Fuchs-Platz

    Jürgen-Fuchs-Platz

  • Thielpark

    Thielpark

  • Triestpark

    Triestpark