Kampf um Heut und Morgen

Abbildung Ausstellungsansicht

Ausstellungstafel Frieda Köpcke

Bezirkliche Spurensuche zu 100 Jahren Frauenwahlrecht

Sonntag, 18. November, 11 Uhr
Ausstellungseröffnung mit Musik
Einführung: Heike Stange und Claudia von Gélieu

18. November 2018 bis 10. März 2019
Schwartzsche Villa, Atelier
Mo–So 10–18 Uhr
Eintritt frei

Die Werkstattausstellung präsentiert erste Ergebnisse einer Spurensuche im Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Beispielhaft erzählt sie neun Biografien von Frauen, die für die politische und gesellschaftliche Gleichberechtigung von Frauen eintraten. Einzelne entstammen dem proletarischen, andere dem bürgerlichen Milieu, manche überschritten diese Grenzen. Oft ist nur wenig überliefert von den Frauen, doch Spuren verweisen auf umfangreiche Zusammenhänge des vielfältigen frauenpolitischen Engagements.

Geschenkt wurde den Frauen damals wie heute nichts. Der Titel der Ausstellung »Kampf um Heut und Morgen« beruht auf einem Gedicht der Sozialdemokratin Emma Döltz, die in Steglitz geboren wurde und in einem Armenhaus aufwuchs. Er spiegelt die kontinuierlichen Anstrengungen, die für die Gleichberechtigung der Frauen auf allen Gebieten, auch auf dem Gebiet der politischen Teilhabe, unternommen wurden und noch immer unternommen werden. Ging der Kampf damals um das aktive und passive Wahlrecht aller Frauen, so geht er heute um den gerechten Anteil von Frauen in den Parlamenten.

Die Einführung des Frauenwahlrechts fiel in die Zeit des revolutionären Umbruchs sowie der Bildung Groß-Berlins und der Bezirke Steglitz und Zehlendorf. Die weiblichen Bezirksverordneten der Weimarer Republik werden mit Namen, Berufen, Adressen und Parteizugehörigkeit aufgelistet und erstmals um die weiblichen Gemeindemitglieder ergänzt. Aufrufe an Wählerinnen, Wahlkampfveranstaltungen und Plakate wenden sich gezielt an Erstwählerinnen. Zeitungsbeiträge dokumentieren die Umbruchszeit und Debatten, die im Revolutionswinter 1918/1919 interessierten. Zeitgenössische Publikationen von Frauen präsentieren ein breites Spektrum des historischen Frauenengagements. Die Ausstellung lädt ein, einen Blick auf das Leben bemerkenswerter Frauen zu werfen, die für die Gleichberechtigung und das Wahlrecht von Frauen kämpften.